Das museum gugging ist Teil des Art Brut Centers Gugging - einem in dieser Form weltweit einzigartigen Kulturzentrum, das sich der Kunstrichtung Art Brut verschrieben hat. Mit Art Brut bezeichnete der französische Künstler Jean Dubuffet eine von „kultureller Kunst“ unbeeinflusste Kunst, die von einer sehr persönlichen und unangepassten Formensprache zeugt, frei von akademischen oder kunsttheoretischen Normen. Seit den frühen 1980er-Jahren ist Gugging ein Ort der Vielfalt, der neben dem museum gugging folgende Einzelinstitutionen am Gugginger Hügel vereint:
Museum Gugging
Das museum gugging präsentiert seit 2006 das Œuvre der Künstler aus Gugging, die seit den 1970er-Jahren zu den bedeutendsten Vertretern der Art Brut gehören. Ihre Arbeiten bilden das Fundament des Museums und dokumentieren die wesentlichen Positionen des künstlerischen Schaffens in Gugging. Auch die Klassiker der Art Brut waren und sind in großen Retrospektiven vertreten: Adolf Wölfli, Aloïse Corbaz, August Walla, Johann Hauser, aber auch Autodidakten wie Gaston Chaissac oder Sava Sekulic wurden präsentiert. Einen weiteren Höhepunkt stellte die Ausstellung von Jean Dubuffets erster Art Brut-Sammlung dar, denn diese führt direkt zum Ursprung von Dubuffets Überlegungen zur Art Brut. Das museum gugging verfügt über eine Ausstellungsfläche von 1300 m². Der Träger des Museums ist seit 2009 die Niederösterreichische Kulturwirtschaft.
Galerie Gugging
© galerie gugging
Atelier Gugging
Das offene atelier gugging wurde im Jahr 2001 gegründet und steht jedem offen, der sich künstlerisch betätigen möchte. Aus der langjährigen Arbeit und Erfahrung im Haus der Künstler entstanden, werden hier bewusst keine Ansprüche an Qualität oder künstlerische Erfahrung gestellt. Es geht darum frei an seinen Ideen zu arbeiten und mutig zu werden in Bezug auf die eigene Formfindung. So arbeiten die Gugginger Künstler hier in kollegialer Atmosphäre seit über zehn Jahren neben Kreativen aus ganz Österreich und internationalen Gästen.
Haus der Künstler – HdK
Das Haus der Künstler ist der Ursprung der Kunst aus Gugging, denn seit 1981 leben die „ Künstler aus Gugging“ in diesem Gebäude. Das Haus der Künstler ist ein Kunstwerk für sich: Die Fassade ist mit den Murals der international erfolgreichen Gugginger Künstler wie Oswald Tschirtner, August Walla, Johann Garber, Philipp Schöpke und anderen bemalt. Im Inneren befindet sich das von der Decke bis zum Boden mit Malereien bedeckte Zimmer des Universalkünstlers August Walla, die Werkstätte Johann Garbers und die Wohnräume der Gugginger KünstlerInnen. Das Haus der Künstler ist zugleich Kunstwerk, Zeitdokument und Zeugnis der Aneignung.
Verein Freunde des Hauses der Künstler in Gugging
Der gemeinnützige Verein Freunde des Hauses der Künstler in Gugging wurde im Jahr 1990 gegründet. Das wichtigste Ziel der Freunde des Hauses der Künstler ist die Unterstützung und Förderung der Arbeit von Art-Brut-KünstlerInnen. Darüber hinaus strebt er die Stärkung der Art-Brut-KünstlerInnen im allgemeinen Kunstgeschehen an. Vereinsmitglieder bekommen als besonderes Goodie jährlich eine Radierung eines/r Gugginger Künstlers/in. Weitere Begünstigungen sind der freie Eintritt ins museum gugging und Rabatte im Museumsshop! Ein Departement des Vereins organisiert internationale Ausstellungen der Gugginger Künstler.
Privatstiftung Künstler aus Gugging
Die Privatstiftung – Künstler aus Gugging wurde 2003 von den rechtlichen Vertretern der Gugginger Künstler sowie dem Verein Freunde des Hauses der Künstler in Gugging mit Unterstützung der Niederösterreichischen Landesregierung gegründet. Das Ziel der Stiftung war der Aufbau einer großen Sammlung bedeutender Werke der Künstler aus Gugging sowie der Art Brut generell. Diese Werke werden dem museum gugging zur Verfügung gestellt und in wechselnden Ausstellungen präsentiert. Darüber hinaus werden Stiftungswerke an internationale Museen verliehen. Ferner dient diese Sammlung den internationalen Präsentationen des Ausstellungsdepartements des Vereins der Freunde des Hauses der Künstler in Gugging.
stop